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Der Kommandant: „Unsere aktive Feuerwehrmannschaft hat einen unbezahlbaren Marktwert!“

Traunreuter Feuerwehr legt außergewöhnlichen Rechenschaftsbericht ab

2024 03 15 JHV 4Traunreut. Eigentlich ist es nur ein Pflichttermin im Kalender der Stadtfeuerwehr, die jährliche Jahreshauptversammlung. Doch der Rechenschaftsbericht für das abgelaufene Jahr 2023 war anders als üblich. In beeindruckenden Berichten stellte die Führungsmannschaft das vergangene Jahr in Zahlen, Daten und Fakten dar und stellte fest, dass das Jahr 2023 in der nun 75 Jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Traunreut, ein absolutes Rekordjahr war. Den Auftakt des Abends gab der Vereinsvorsitzende, Hermann Künzner. Er eröffnete mit seiner Begrüßung den Abend und freute sich über einen bis auf den letzten Platz gefüllten Saal im Wilhelm Löhe Förderzentrum. In seinem Tätigkeitsbericht ging er auf die Vereinsaktivitäten ein. So übernahmen die Floriansjünger wieder den Löwenanteil an der Christbausammelaktion und unterstützen damit die Kolpings Familie. Erfreulicherweise hatte der Feuerwehrstorch auch drei Einsätze, wobei er einmal mit vielen Büchsen losfliegen musste. Man beteiligte sich bei einigen Feuerwehrfesten sowie dem Maibaumaufstellen auf dem Traunreuter Marktplatz. Des Weiteren war die Fahnenabordnung beim Volkstrauertag vertreten. Einige Vereinsmitglieder taten sich in einer Interessengemeinschaft zusammen und haben die Restaurierung der alten Drehleiter begonnen. Neben der Erste Hilfe Fortbildung für fördernde Mitglieder und der Ausrichtung des traditionellen Spritzenhausfests stellte die Infofahrt nach Augsburg den Höhepunkt im Vereinsjahr dar. So wurden bei 37 Vereinsveranstaltungen 4315 Stunden abgeleistet.

Leichtes Minus in der Vereinskasse

Weiter ging es mit dem Kassenbericht durch den Kassier Herbert Kellner. Er berichtete über sämtliche Einnahmen und Ausgaben in der Vereinskasse. Obwohl die Einnahmen durch das Spritzenhausfest, Spenden und dem Getränkeverkauf im Florianstüberl eigentlich sehr gut waren, verzeichnete er bei der Abschlussrechnung ein Defizit. Grund hierfür war die Finanzierung einer notwendig gewordenen Ersatzbeschaffung des Gabelstaplers. Dieser befindet sich zwar im Besitz der Stadt, wurde aber durch den Feuerwehrverein finanziert. Laut Kellner stellt das allerdings kein Beinbruch dar, weil man für genau diesen Zweck Rücklagen gebildet hatte.
Die Kasse wurde durch die Kassenprüfer geprüft. Manfred Unterstein berichtete in einer kurzen Ansprache über die einwandfreie Kassenführung und führte zugleich die Entlastung durch, welche ein einstimmiges Ergebnis hervorbrachte.

Frischer Wind in der Jugendfeuerwehr

Der vierte Tagesordnungspunkt war der Bericht der Jugendfeuerwehr. Erstmals übernahm das Justin Dering in einer erfrischend neuen Form in seiner neuen Funktion des Jugendwarts. Er berichtete von 126 Veranstaltungen, bei denen 3309 Stunden durch den Feuerwehrnachwuchs absolviert wurden. Darunter waren neben den normalen Schulungen, Übungen und Lehrgängen auch etliche Informations- und Werbestände, da es immer anstrengender wird Jugendliche für die Freiwillige Feuerwehr zu begeistern. Hervorzuheben ist hier die große Unterstützung durch den Hagebaumarkt Schneider, der unserer Jugendfeuerwehr im Rahmen einer Werbeaktion in der Vorweihnachtszeit 655 Euro spendete. Der Wissensstand der zukünftigen Aktiven wurde am Jahresende wieder beim Wissenstest in schriftlicher Form und kleinen praktischen Übungen abgefragt. Hier nahmen insgesamt 13 Mitglieder der Traunreuter Jugendfeuerwehr in den unterschiedlichen Stufen 1 bis 4 mit Erfolg teil. Als Anerkennung überreichten ihnen die neuen Jugendwarte Justin Dering und Fabian Sommerauer die dementsprechenden Abzeichen hierfür.

Freiwillige Feuerwehr schenkt der Traunreuter Bevölkerung 568.000 Euro.

Die Tätigkeitsberichte der aktiven Mannschaft teilten sich die Kommandanten auf. Stellvertretender Kommandant Karl-Heinz Erhard übernahm den Teil der Aus- und Fortbildung, während der erste Kommandant Konrad Unterstein danach auf den Einsatzdienst einging.

Die Aus- und Fortbildung umfasste neben dem umfangreichen internen Übungsangebot der Traunreuter Wehr auch das große Lehrgangsangebot vom Kreisfeuerwehrverband Traunstein und den staatlichen Feuerwehrschulen. Erhard lobte ausdrücklich die große Bereitschaft und die motivierte Art, die hier an den Tag gelegt wurde. Sowohl als Teilnehmer als auch als Ausbilder waren hier viele Aktive im vergangenen Jahr gefordert. Unter dem Strich konnte der stellvertretende Kommandant hier von 502 Ausbildungsveranstaltungen berichten, bei denen 7736 Stunden investiert wurden. Er ging während seiner Ausführungen auf die einzelnen Lehrgänge und Teilnehmer ein und hob dabei einige Details hervor.#Im Anschluss stellte Kommandant Konrad Unterstein einen eindrucksvollen Bericht über das Einsatzjahr vor. Er berichtete von vielen kleineren und einigen größeren Einsätzen. Vor allem mehrere Unwetter hielten die Feuerwehrfrauen und -männer sowohl in den Sommer- als auch in den Wintermonaten in Atem. Insgesamt galt es, die komplette Bandbreite, welche einem das Feuerwehrleben so bieten kann, abzuarbeiten. Von Bränden, Gefahrstoffaustritten und eingeklemmte Personen bei Verkehrs- und Arbeitsunfällen war die Rede. Im Jahr 2023 rückte die Freiwillige Feuerwehr Traunreut zu 435 Einsätzen aus bei denen 13.013 Stunden anfielen. Diese großartige Leistung stellt einen absoluten Rekord in unserer Geschichte dar, so der sichtlich stolze Kommandant. Das nahm er zum Anlass, in einer Rede seine Sicht der Dinge zu schildern. Er verglich die Freiwillige Feuerwehr Traunreut mit dem FC Bayern. Während die Bayern vor jeder Saison den Marktwert ihres Kaders bekanntgeben, so könne man das bei unserer Feuerwehr nicht. Anhand der geleisteten ehrenamtlichen Feuerwehrarbeit und der dabei gezeigten Moral in der Truppe, erkennt man, dass der Marktwert unserer aktiven Mannschaft unbezahlbar ist. Viele Traunreuterinnen und Traunreuter könnten ohne euch abends nicht so beruhigt ins Bett gehen, behauptete Unterstein. Selbstverständlich müsse man sich auch auf die ständigen Veränderungen einstellen und sich sowohl personell als auch technisch immer wieder anpassen. Hier rief der Aktivenchef drei Ziele aus, die er umsetzen möchte. Im personellen Bereich wird es zukünftig eine Kinderfeuerwehr geben, an deren Gründung gerade gearbeitet wird. Im technischen Bereich ist man in den Startlöchern für die Beschaffung eines Einsatzleitwagens 1 und zur Einrichtung eines Krisenstabs im Feuerwehrhaus. Immer wieder fand Unterstein während seiner Ausführungen Parallelen und Unterschiede zum FC Bayern. Zum Abschluss gab es noch einmal ein Raunen im Saal. Der Kommandant rechnete vor, dass in allen genannten Bereichen insgesamt 25.064 ehrenamtliche Stunden geleistet wurden und nannte den durchschnittlichen Stundenlohn in der Bundesrepublik. Wenn man das miteinander multipliziert, kommt eine Summe von rund 568.000 Euro raus. „Wir feiern heuer unseren 75. Geburtstag, aber erwarten keine Geschenke, ganz im Gegenteil. Wir schenken den Traunreuter Bürgerinnen und Bürgern zu unserem Geburtstag 568.000 Euro“, so Unterstein zum Abschluss seiner Rede. Er stellte mit Augenzwinkern fest, dass man den Vergleich mit dem FC Bayern gewonnen habe.

Stefan Helmel, der zuständige Kreisbrandmeister, zeigte sich sehr beeindruckt von der geleisteten Arbeit. In seinem Grußwort hob er hervor, dass nicht nur besonders viele Einsätze abgearbeitet wurden sondern dies auch noch in einer herausragenden Qualität – dank der guten Ausbildung.

Der Leiter der Traunreuter Polizeistation, Alfred Fiedler, bedankte sich für die sehr gute Zusammenarbeit zwischen der örtlichen Polizei und den Floriansjüngern.
Bürgermeister Hans-Peter Dangschat hob bei seinem Grußwort die gute Zusammenarbeit zwischen dem Führungsteam der Freiwilligen Feuerwehr, der Stadtverwaltung und ihm selbst als Bürgermeister heraus und bedankte sich bei den Feuerwehrlern. Sowohl für die ständige Einsatzbereitschaft, als auch für das eingebrachte Engagement in das Stadtleben, beispielsweise in Form des Spritzenhausfest. Er gab zum Ende an, er sei einer von denjenigen, die beruhigt einschlafen können mit dem Wissen, eine starke Stadtfeuerwehr zu haben.

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Geehrte und beförderte Mitglieder

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