Sturm hielt Traunreuter Feuerwehren auf Trab
Traunreut (ga). Der Sturm am Freitagabend hielt die Feuerwehren im Traunreuter Stadtgebiet auf Trab: In kürzester Zeit gingen bei den Wehren 45 Notrufe ein. Neben den Sturmeinsätzen mussten die Floriansjünger am Freitag auch zu Unfällen und zu einer Personenrettung ausrücken. „Der Funk und die Telefone standen keine Sekunde still in den Feuerwehrhäusern“, berichtete der 2. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Traunreut, Konrad Unterstein. In der Summe standen am Freitag und am Samstag 78 Einsätze auf der Endabrechnung.
„Wir haben zwar mit einem Unwetter gerechnet, aber dass das so stark ausfallen würde, kam für uns etwas überraschend“, sagte Unterstein. Der erste Notruf wegen eines umgestürzten Baumes errichte die Traunreuter Einsatzzentrale um 22.10 Uhr. Im Verlauf des Abends wurden dann auch die Wehren aus Traunwalchen, Matzing, Pierling und Stein an der Traun wegen Unwettereinsätzen alarmiert. Die Einsatzkräfte seien bis 3.30 Uhr im Einsatz gewesen und die Matzinger Feuerwehr habe sogar einen Schichtdienst eingerichtet, um ständig besetzt sein zu können, sagte Unterstein. Die Feuerwehren Matzing und Traunreut mussten auch am Samstag ab sieben Uhr nochmal raus, um die Arbeiten zu vollenden. Die Einsatzschwerpunkte lagen nach Angaben Untersteins in der Kernstadt. Hier mussten zahlreiche Bäume und Äste von den Straßen beseitigt und Baustellen gesichert werden. Ein weiterer Schwerpunkt war die Bahnstrecke bei Weiher in Matzing. Einige Bäume lagen auf dem Gleis und einige ragten schon stark geneigt in das Gleis. Hier waren die Arbeiten in der Nacht zu gefährlich. Deshalb wurde das Gleis in Absprache mit der Bahn über Nacht gesperrt und durch die Matzinger Wehr am Samstag abgearbeitet. Riesen Glück hatte eine Fahrzeuglenkerin zwischen Hassmoning und Hörpolding. Auf einem Waldstück fiel ein entwurzelter Baum auf das Fahrzeug. Die Fahrerin blieb unverletzt. Hier war die Feuerwehr Stein an der Traun mit 15 Einsatzkräften vor Ort. Ordentlich gewütet hat der Sturm auch auf Höhe der Firma Siteco. Die Pierlinger Einsatzkräfte waren dort damit beschäftigt, die Zufahrt wieder freizuschneiden. Die Traunwalchner Wehr hatte ihren Einsatzschwerpunkt mit mehreren Alarmierungen in Zweckham.
Die Schwierigkeit lag für die Feuerwehren in der Koordination der Einsatzstellen. „Wir hatten in kürzester Zeit 45 Notrufe. Hier sortierten wir nach Dringlichkeit. Zudem lief das „normale Feuerwehrgeschäft“ weiter. Während des Sturms musste in Zweckham eine Dame mit der Drehleiter aus einem Haus geborgen werden, die sich bei einem häuslichen Unfall schwer verletzt hatte. Durch den Sturm wurde in einer Traunreuter Firma auch ein Gasalarm ausgelöst, bei dem es sich aber nur um einen Täuschungsalarm gehandelt hatte. „Das alles parallel zu organisieren, ist ein enormer Aufwand“, betont Unterstein, der sich an dieser Stelle auch bei der Bevölkerung für die Geduld und Hilfsbereitschaft bedankten möchte. „Es ist nicht selbstverständlich, dass wir von den Bürgerinnen und Bürgern mit Getränken und Kuchen versorgt werden.“ Gleichzeitig richtet er einen Appell an die Autofahrer, die mit Unverständnis auf die Straßensperrungen reagierten. „Solche Maßnahmen werden zur Sicherheit der Traunreuter Bevölkerung durchgeführt und man sollte den Anweisungen der Feuerwehr und der Polizei Folge leisten.“
Bereits am Freitagvormittag hatte sich auf der B 304 in Stein an der Traun ein schwerer Verkehrsunfall ereignet. Bei dem Zusammenstoß zwischen einem PKW und einem LKW im Bereich der Ampelanlage wurde eine PKW-Lenkerin in ihrem Auto eingeklemmt und musste von der Feuerwehr mit Rettungsspreizer und Rettungsschere befreit werden. Zur Unterstützung wurden auch die Wehren aus Altenmarkt und Trostberg angefordert. Eine Stunde später ereignete sich an der Kreuzung Werner-von-Siemens-Straße – Müncher Straße –Traunring – in Traunreut ein weiterer Verkehrsunfall. Ein PKW krachte in einen Kleinbus. Erfreulicherweise gab es hier keine Verletzten. Ein Großaufgebot von Feuerwehren musste kurz nach 18 Uhr in die Kantstraße in Traunreut ausrücken. In einer Wohnung im zweiten Obergeschoss wurde Brandgeruch festgestellt. Zunächst hieße es, dass eine Person in der Wohnung eingeschlossen sei. Beim Eintreffend er Wehren konnte aber Entwarnung gegeben werden. Es stellt sich heraus, dass die besagte Wohnung bereits offen war und nur ein Essen auf dem Herd angebrannt war. Die Einsatzkräfte kümmerten sich um die Bewohnerin, eine ältere Dame, und belüfteten die Wohnung und das Treppenhaus. Die Ruhe vor dem Sturm weilte aber buchstäblich nicht lange. Die Einsatzkräfte waren zwischen 22 Uhr am Freitag bis 15 Uhr am Samstag im Einsatz.
Quelle: Gabi Rasch