Feuerwehr Traunreut: 134000 Euro dem Bürger geschenkt
von Simon Schmalzgruber
Alle Geehrten mit der Leitung der Feuerwehr: Klaus Haase (stehend, von links), Vereinsvoristzender Hermann Künzner, 1. Kommandant Karl Heinz Erhard, Manuel Seifert, Stephan Kail, Raphael Ahne, Dennis Frombach, Karlheinz Sommerauer, Philipp Schenk, Manfred Deisberg, Rupert Schmalzgruber, Alexander Kohl, Wolfgang Haase und 2. Kommandant Konrad Unterstein sowie Nicole Ungethüm (sitzend, von links), Gerhard Seibel, Verena Unterstein, Jörg Eggers, Kevin Klepke, Johann Frank, Bürgermeister Klaus Ritter und Kreisbrandinspektor Manfred Unterstein. − Foto: srs
Die Freiwillige Feuerwehr Traunreut absolvierte im Jahr 2016 insgesamt 242 Einsätze. Die geleistete Arbeit der ehrenamtlich Tätigen bei der Feuerwehr beliefen sich auf 15796,5 Stunden. Würde man dafür den Mindestlohn ansetzen, entstünden Kosten von 134000 Euro. "Das haben wir dem Bürger mit unserem Handeln geschenkt", erklärte Kommandant Karl-Heinz Erhard. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurden langjährige Vereinsmitglieder, Förderer und Aktive geehrt.
Kommandant Karl-Heinz Erhard berichtete über das vergangene Jahr, in dem die Feuerwehrmänner und –frauen stark gefordert waren. Den Löwenanteil stellen - mit steigender Tendenz - die technischen Hilfeleistungen mit 130 Einsätzen dar. 57 Brände, vier Sicherheitswachen und 51 sonstige Einsätze kamen dazu. Dabei lautete 14 Mal das Alarmstichwort "B3", also Zimmerbrand oder höher. Insgesamt wurden 42 Personen aus gefährlichen Situationen gerettet, lediglich sieben Personen konnten nur noch tot geborgen werden.
Im Vergleich zu den Vorjahren änderte sich die Zahl der Brände nicht signifikant, die Anzahl der technischen Hilfeleistungen stieg jedoch erneut. Einsatzhöhepunkt war der Monat Juli, was Kommandant Karl Heinz Erhard damit erklärte, dass die Feuerwehr zu zahlreichen Unwettereinsätzen ausrücken musste. Durchschnittlich 4,65 Einsätze pro Woche leistete die Feuerwehr Traunreut ab, von denen sich 88 Prozent auf die Kernstadt, neun Prozent auf das Stadtgebiet und die restlichen drei Prozent auf Orte außerhalb des Stadtgebiets verteilten. Rückblickend stelle der Kommandant fest: "Das war schon ordentlich!"
Zusätzlich besuchten die Feuerwehrler 533 Übungen und Lehrgänge, was insgesamt 8903 Stunden beanspruchte. Bei den Einsätzen kamen 3754 Stunden zusammen, die Jugend zählte 3139,5 Stunden und für den Verein sowie die Verwaltung waren 3249 Stunden notwendig, bei der allein für die Arbeit in der Dokumentationsgruppe 500 Stunden anfielen. "Ihr seid eine top motivierte Mannschaft!", lobte Erhard.
Zum 31. Dezember 2016 zählte die Freiwillige Feuerwehr Traunreut 72 Einsatzkräfte, davon zehn Frauen, und 25 Mitglieder in der Jugendgruppe, darunter fünf Mädchen. Dazu kommen 32 passive und 70 fördernde Mitglieder. Was die Nachwuchswerbung betrifft, so bemerkte Vereinsvorsitzender Hermann Künzner: "Es ist schön, dass sich was rührt." Die Facebook-Seite des Vereins habe mittlerweile über 1000 "gefällt mir"-Angaben, was sie zu einer der größten ihrer Art im Landkreis macht.
In Grußworten dankten Kreisbrandinspektor Manfred Unterstein, Polizeichef Johann Bohnert und Bürgermeister Klaus Ritter der Feuerwehr. Unterstein, der seine letzte Jahreshauptversammlung als Kreisbrandinspektor besuchte, informierte die Kameraden über die Alarmierung der Feuerwehren über Digitalfunk. Diese solle bis zum Jahr 2020 abgeschlossen sein, bereits jetzt befänden sich mehrere Landkreise im bayerischen Oberland im Probebetrieb.
Johann Bohnert merkte in seinem Grußwort an: "Wenn man ein Blaulicht sieht, verspürt man erst einmal nichts gutes. Aber andererseits auch, dass Menschen kommen, die Leben retten." Er lobte auch die tadellose Zusammenarbeit, die es zwischen der Polizei und der Feuerwehr gebe: "Noch nie habe ich von meinen Kollegen ein kritisches Wort gehört. Ich glaube, das spricht für sich", so der Polizeichef.
Der Imagefilm der Jugendfeuerwehr Traunreut ist ab sofort unter der Adresse https://ff-traunreut.de/jugend/ aufrufbar.
Quelle: Heimatzeitung.de