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3400 Stunden Dienst bei 200 Einsätzen

Traunreut (mix). Die Feuerwehr der Stadt Traunreut hat im vergangenen Jahr 3412 Stunden bei 200 Einsätzen geleistet. Zusammen mit Übungen, Ausbildung, Verwaltungsarbeit und Jugendarbeit kamen die Feuerwehrler 2011 auf „11 967 Stunden als freiwillige und ehrenamtliche Dienstleister zur Rettung und Schadensabwehr für den Bürger“, wie es Kommandant Ingo Klepke bei der Jahreshauptversammlung ausdrückte.

2012-03-23 jhv

Bei der Feuerwehr Traunreut gab es zahlreiche Ernennungen und Ehrungen: Zum Feuerwehrmann ernannt wurden Alexander Kohl,
Maximilian Künzner und Philipp Schenk, Oberfeuerwehrfrau ist ab sofort Lydia Eggers, Oberlöschmeister darf sich Konrad Unterstein
nennen, und Robert Walter wurde zum Brandmeister ernannt. Das Dienstaltersabzeichen für zehnjährige Dienstzeit erhielten Maximilian
Kroll, Christian Lexmaul, Johanna Reif und Christian Springer. Für 20 Jahre geehrt wurden Klaus Haase und Karl-Heinz Sommerauer,
für 25 Jahre aktiven Dienst gab es eine Ehrung für Gerhard Seibel, für 30 Jahre für Thomas Deutsch und für 40 Jahre für Gerhard
Ungetüm und Franz Schicker. Foto: mix

Die 200 Einsätze teilen sich laut Bericht des Kommandanten auf in 43 Brandmeldungen, darunter 19 Fehlalarme, 135 technische Hilfseinsätze, zehn Sicherheitswachen und zwölf Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes. Mit den elf Fahrzeugen wurden im letzten Jahr 19 062 Kilometer unfallfrei zurückgelegt. Mit dem letztes Jahr eingeweihten neuen Rüstwagen und der neuen Drehleiter,die in wenigen Wochen in Betrieb gehen soll, ist der Fahrzeugpark laut Klepke wieder wesentlich optimiert: „In naher Zukunft stehen dennoch ein Hilfeleistungslöschfahrzeug, ein Löschfahrzeug sowie ein Einsatzleitwagen an. Danach ist der Fuhrpark für die nächsten 20 Jahre wieder modernisiert.“

Sorgen bereiten dem Kommandanten die rückläufige Zahl der Aktiven und die seiner Meinung nach fehlende Anerkennung des Ehrenamtes. „Wir stoßen langsam an unsere Grenzen, wenn die Mitglieder immer weniger werden“, stellte er fest. „Aber was wäre unsere Gesellschaft ohne diejenigen, die für andere ihre Zeit freiwillig investieren und dabei teilweise an ihre physischen und psychischen Grenzen kommen.“ Nicht umsonst laute ein Werbeslogan der Feuerwehr: „Wo andere rausrennen, rennen wir rein.“

Durch die ständig abnehmende Zahl von Mitgliedern mit Handwerksberufen sieht Ingo Klepke eine weitere Gefahr, denn: „Wer kann denn noch bei einem Dachstuhlbrand, auf einer Leiter stehend, eine Motorsäge bedienen, wenn er in seinem Beruf immer nur am PC sitzt.“ Als besondere Aufgaben der Feuerwehr zählte der Kommandant verstärkte Jugendwerbung, Bemühen um mehr Anerkennung des Ehrenamtes, handwerkliche Ausbildung und Neubeschaffungen auf.

Die Jugendgruppe der Traunreuter Feuerwehr, die für den notwendigen Nachwuchs der Aktiven-Truppe sorgen soll, ging im letzten Jahr um zwei Mitglieder zurück. Trotz umfangreicher Werbemaßnahmen ist es laut Jugendleiter Konrad Unterstein überaus schwierig, neue Jugendliche für die Feuerwehr zu gewinnen. Aktuell hat die Jugendgruppe zwölf Mitglieder, darunter fünf Mädchen.

Die Jugendlichen sind jedoch laut Unterstein überaus aktiv und lerneifrig. Sie legten 19 Schulungen und Übungen sowie drei Jugendleistungsabzeichen ab und absolvierten acht Mal die „Jugendflamme“. Ein besonderes Erlebnis war der 24-Stunden-Berufsfeuerwehrtag, an dem die Jugendlichen mit ihren Betreuern rund um die Uhr zusammen waren und verschiedene Einsätze übten. So leisteten Jugendgruppe und Betreuer im Jahr 2011 bei 79 Veranstaltungen 2577 Stunden.

Vorsitzender Hermann Künzner nannte als herausragende Ereignisse 2011 die Weihe des neuen Rüstwagens und der Tag der offenen Tür, der zahlreiche Besucher angelockt habe. Derzeit hat die Feuerwehr 170 Vereinsmitglieder, davon 79 Frauen und Männer in der Aktiven- und Jugendgruppe, 22 passive und 69 Fördermitglieder. Das Spritzenhausfest 2012 findet am 16. Juni statt, außerdem beteiligt sich die Feuerwehr am 125. Gründungsfest der Feuerwehr Petting am 10. Juni.

Kassier Herbert Kellner listete in seinem ausführlichen Kassenbericht die Ausgaben und Einnahmen auf. Ein größerer Posten bei den Ausgaben war die Anschaffung einer Wärmebildkamera, die 10 000 Euro gekostet hat, 5000 Euro kamen durch eine zweckgebundene Spende wieder herein. Insgesamt schaffte die Feuerwehr letztes Jahr beinahe eine finanzielle Punktlandung und hat nur ein leichtes Minus von 508 Euro zu verbuchen.

Kreisbrandinspektor Manfred Unterstein sieht die Entwicklung bei den Feuerwehren in Bayern ebenso wie Ingo Klepke sehr kritisch und befürchtet,dass es in 15 bis 20 Jahren aufgrund der rückläufigen Zahlen nur mehr einige wenige freiwillige Feuerwehren geben werde. Er gratulierte der Wehr zum guten Ausbildungsstand und der Jugendarbeit. Förderer des Feuerwehr-Vereins wurden für langjährige Mitgliedschaft geehrt: Zehn Jahre Fördermitglied sind Theresia Walter, Angelika Weidner und Brunnhild Nitsch, 20 Jahre dabei ist Erika Pegel.

Auch Bürgermeister Franz Parzinger und Polizeichef Johann Bohnert dankten den Feuerwehrlern für ihren zuverlässigen Einsatz und die gute Zusammenarbeit. Parzinger betonte: „Jeder Bürger ruft ganz selbstverständlich im Notfall nach der Feuerwehr und denkt nicht darüber nach, dass diese Leute das freiwillig und ehrenamtlich machen.“

Quelle Ciemgau-online.de Artikel vom 27.03.2012